Sortenbewertung Selektion I Fachhochschule Osnabrück
Die ZIN-Sorten, die auf dem Selektionsfeld geerntet wurden, werden im Versuchslager der FH Osnabrück eingelagert. Der Reifeverlauf der Früchte wird laufend überprüft. Ist eine Sorte (nach Aufhellung Grundfarbe z .B.) genussreif, dann erfolgt die Bewertung.
Inhalt:
Ernte der Sorten auf dem Selektionsfeld
Da der genaue Reife-Verlauf der neuen Sorten noch unbekannt ist, werden Parameter wie Stiellöslichkeit oder Aufhellung der Grundfarbe als Bewertungsmaßstab für die Ernte-Entscheidung herangezogen. Während der Erwerbsobstbauer für die Langzeitlagerung die Ernte kurz vor, während oder kurz nach dem klimakterischen Atmungsminimum vornimmt, um später eine möglichst lange Haltbarkeit zu erreichen, ernten wir die neuen Sorten deutlich später. Wir kennen diese Minimum nicht und ernten, wenn die Reife sichtbar eingesetzt hat. Das hat sich erfahrungsgemäß als guter Kompromiss herausgestellt und ermöglicht es, eine spätere Bewertung durchführen zu können.
Wird eine Sorte in Selektion II genauer bewertet, dann werden auch gezielte Lagerversuche durchgeführt.

Lagerung FH Osnabrück / Esteburg
Das Institut für Obstbau an der HS Osnabrück sowie die Esteburg Jork für einzelne Sorten in Dienstleistung sind mit modernen Versuchslagern ausgestattet. Dort werden die Sorten in einem Kühlraum gelagert und ständig beobachtet auch hinsichtlich den speziell erforderlichen Lagerbedingungen.

Bewertung
Die vorhandenen Früchte werden für eine Bewertung nach Geschmack, Größe, Aussehen herangezogen. Weiterhin werden der Zuckergehalt, die Fruchtfleischfestigkeit und der Säuregehalt bestimmt.
Anhand dieser Bewertungen können wir später eine Rangfolge ermitteln und die interessantesten Sorten herausfiltern. Zusätzlich werden dann auch noch die Ergebnisse der Fruchtanalyse herangezogen.

Auswertung
Ausgehend von der Rangfolge bei der Bewertung werden die interessantesten Sorten eingehender untersucht.
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Beispiel für Sortenbewertung Selektion I (resistent x resistent)
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In diesem Beispiel wird eine Sorte bewertet, wo beide Eltern eine Schorf-Resistenz aufweisen. Diese Sorten werden besonders betrachtet, weil es sein könnte, dass die neue Sorte diese Eigenschaften übernommen hat.
Ausgehend von den Bewertungs-Ergebnissen wird z.B. hier die Entscheidung gefällt, diese Sorte in die genauere Beobachtung, also in die Selektionsstufe II, zu übernehmen.
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Beispiel für Sortenbewertung Selektion I (resistent x nicht resistent)
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In diesem Beispiel hat die Sorte nur eine resistente Muttersorte und eine nicht resistente Vatersorte. Hier wird, ausgehend von den Bewertungs-Ergebnissen, ebenfalls entschieden, sie in der Selektion II weiter zu prüfen.
